LICHT FANGEN. Zur Geschichte der Fotografie im 19. Jahrhundert
Als eine der wesentlichen technischen Entwicklungen des 19. Jahrhunderts steht die Fotografie für den Aufbruch in die Moderne. Die zahlreichen Beiträge des vorbereitenden Symposiums spüren deshalb all jenen technischen wie sozialen Komponenten der Fotografie nach, die heute unser universell geprägtes Selbstverständnis bestimmen. Etwa wie sich das neue Abbild, vor allem aber seine Herstellungsverfahren auf moralische Vorstellungen ausgewirkt und das Verständnis des Schambegriffes vollständig umgekrempelt haben. Nachgegangen wird aber auch der Frage, inwieweit der gesellschaftliche Aufstieg des Bürgertums parallel zur Entwicklung des Mediums verlaufen ist.
Ein besonderes Highlight vom Katalog bilden die zahlreichen Abbildungen und genauen Beschreibungen der umfangreichen technischen Apparaturen zur Ambrotypie, Stereoskopie oder Daguerreotypie, wobei insbesondere die Spezial- und Geheimkameras aus einer Wuppertaler Sammlung hervorstechen. Souvenirkarten und Totenporträts, Porträtpostkarten und hochkarätige Karikaturen etwa von Daumier und Maurisset fächern das Panorama eines staunenden, humoristischen oder gar ablehnenden Zeitgeschmacks auf.
Mit Beiträgen von Johannes Bilstein, Katharina Hacker, Bernd Hüppauf, Eberhard Illner, Edwin Keiner, Karlheinz W. Steckelings, Thomas Theye, Matthias Winzen.
Herausgegeben von Eberhard Illner, Matthias Winzen
Erschienen in Snoeck Verlag
272 Seiten, gebunden, 19 Euro