AFRIKA MIT EIGENEN AUGEN. Vom Erforschen und Erträumen eines Kontinents
»Afrika mit eigenen Augen« bietet einen anderen Blick auf die Begegnung mit Afrika im 19. Jahrhundert. Mitunter entwickelte sich Dialogisches zwischen Afrika und Europa, auch wo ein ursprünglich militärischer oder missionarischer Auftrag dies zunächst nicht zuzulassen schien. Einen deutschen Offizier wie Hans Paasche ließ seine Ostafrikaerfahrung zum entschiedenen Kriegsgegner werden. Der Kunsthistoriker Carl Einstein relativierte 500 Jahre abendländische Kunstgeschichte am Maßstab der afrikanischen Plastik. Französische und deutsche Künstler der Avantgarde zu Beginn des 20. Jahrhunderts erneuerten an afrikanischen Masken und Statuetten ihre eigene Kunst. Gezeigt werden hervorragende afrikanische Objekte aus renommierten Sammlungen. Zugleich wird danach gefragt, wie die Kultobjekte aus dem schwarzen Kontinent in begehrte europäische Kunstobjekte umgewandelt wurden. Waren Kultobjekte oft deshalb wirksam, weil sie im Dunkeln oder verhüllt ihre religiöse Kraft entfalteten, musste das Ausstellungs- und Sammlungsobjekt prinzipiell sichtbar sein. Was im Kult nur absoluten Wert haben konnte, erhielt in Europa bald einen Auktions- oder Versicherungswert.
Mit Beiträgen von: Till Förster, Reinhard Klimmt, Philipp Kuhn, Dieter Kusch, Peter Steinbach, Isabel Voigt, Barbara Wagner, Matthias Winzen.
Herausgegeben von Matthias Winzen
Erschienen in Athena Verlag
272 Seiten, gebunden, 19 Euro
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