DER RHEIN. Ritterburgen mit Eisenbahnanschluss
Mit seiner landschaftlichen Schönheit und sagenumwobenen Vergangenheit hatte das Rheintal stets viele Reisende und Künstler angezogen. Die Werke bedeutender Maler der Rheinromantik wie Schirmer, Scheuren, Lessing, Morgenstern und Thoma führen in überwältigender Schönheit die Entdeckung des großen Stromes als Kulturlandschaft vor Augen, die heute den Rang eines UNESCO-Weltkulturerbes besitzt. So wurde der Rhein seit dem frühen 19. Jahrhundert zunehmend romantisiert – und zeitgleich industrialisiert. Auf den Felsen über dem großen Strom entwarfen Architekten in Schlössern und Burgen eine landschaftsbezogene Rückbindung an ein ideales Mittelalter. Unterhalb der Burgen bahnten Schienen, Tunnel und Brücken der Dampflok ihren industriellen Weg entlang des großen Stroms. Und ab den 1820er Jahren verkehrten Dampfschiffe auf dem Rhein. Auch der zunächst wenig bildwürdige Oberrhein mit seinem sich häufig verändernden Flussbett rückte zu Beginn des 19. Jahrhunderts in den Fokus der Aufmerksamkeit. Mit der Rheinbegradigung durch Johann Gottfried Tulla (1770 1828) begann ein Prozess, der den Rhein in die zentrale Verkehrsader der westeuropäischen Moderne verwandeln sollte. Der vorliegende Katalog widmet sich der bemerkenswerten historischen Gleichzeitigkeit von Industrialisierung und Romantisierung des Rheines.
Mit Beiträgen von Johannes Bilstein, Rainer Boos, Irene Haberland, Bernd Künzig, Marcell Perse, Peter Steinbach, Barbara Wagner, Michael Wiemers, Matthias Winzen.
Herausgegeben von Irene Haberland, Matthias Winzen
Erschienen in Athena Verlag
248 Seiten, gebunden, vergriffen