Ausstellungen

 

MEMORY OF COLORS. JAIME OCAMPO-RANGEL

27. SEPTEMBER 2025 08. MÄRZ 2026

Der kolumbianische Fotograf Jaime Ocampo-Rangel dokumentiert kontinuierlich bedrohte ethnische Völker und Minderheiten weltweit. In seinem Lebenswerk „Memory of Colors“ porträtiert er seit dem Jahr 2000 Minoritäten in der für sie typischen Kleidung und der jeweils in ihrer Kultur dominierenden Farbe. Sein Kunstprojekt, das mittlerweile 40 Gruppen umfasst, wurde 2010 erstmals im UNESCO-Hauptquartier in Paris präsentiert. 

Die Ausstellung zeigt Fotografien von Menschen verschiedener Ethnien und Lebensweisen sowie von fast allen Kontinenten – darunter die Dong aus dem Süden Chinas, Huli aus Papua-Neuguinea und europäische Sorben. Bei seiner Arbeit ist ihm aufgefallen, welche große Bedeutung und Ausdrucksstärke – je nach geographischem Kontext und Lebensweise – bestimmte Farben besitzen; etwa Ocker bei den Himba in Namibia oder Gelb bei den Secoya im Amazonas. Jaime Ocampo-Rangel fotografiert deshalb einzelne Personen oder Gruppen jeweils vor einem monochromen, farbigen Hintergrund. Die Farbe wählt er assoziativ, etwa nach Kleidung, Umgebung oder kultureller Bedeutung. Nebeneinander gestellt ergeben die verschiedenen Farben der Fotografien einen vervielfachten Regenbogen, der für den Künstler die Mannigfaltigkeit der Menschen und Völker symbolisiert, ihre Schönheit und Gemeinsamkeiten. „Memory of Colors“ versucht, diese immaterielle, kulturelle Vielfalt fotografisch zu bewahren. 

Viele der porträtierten indigenen Gemeinschaften teilen das Schicksal, durch Eroberung, Kolonialisierung oder Staatsgründungen zu Fremden im eigenen Land geworden zu sein. Sie kämpfen ständig um den Erhalt ihrer Lebensweise, ihres Lebensraums und ihrer Rechte, werden von den staatlichen Institutionen ihrer Länder diskriminiert und unterdrückt oder aufgrund von wirtschaftlichen Interessen vertrieben.  Mittlerweile ist vielerorts auch die Klimaerhitzung zu einer existenziellen Bedrohung geworden. 

Trotz dieser Umstände schützen indigene, ethnische und kulturelle Minderheiten aktiv ihre Identität, indem sie Sprache und Traditionen pflegen sowie mittels Bildungsarbeit überliefertes Wissen und Praktiken an die jungen Generationen weitergeben.  

In diesem Zusammenhang will Jaime Ocampo-Rangel mit „Memory of Colors“ einen künstlerischen Beitrag zur Vermittlung und Bewahrung dieses wertvollen kulturellen Erbes leisten. Auch die UNESCO engagiert sich für den Schutz des immateriellen Kulturerbes. 

Jaime Ocampo-Rangel, geboren 1960 in Cali, Kolumbien, studierte Kommunikationswissenschaften in Paris und gründete später ein Fotostudio. In Brasilien initiierte er eine Schule für indigene Gemeinschaften zur Vermittlung traditionellen Wissens über Heilpflanzen und ein Projekt zur Bewahrung des kulturellen Erbes indigener Völker im Amazonasgebiet in Kooperation mit dem brasilianischen Bildungsministerium. Er lebt und arbeitet in Frankreich.  

 

 

ARCHIV

HEILENDE KUNST. WEGE ZU EINEM BESSEREN LEBEN

Wer waren die Heilssuchenden, Sinnsucher*innen, Aussteiger*innen, die nach alternativen Lebensmodellen strebten und lebten? Welche Heilansätze griff die Kunst auf? Kann das Erleben von Natur heilsam sein? Kann Kunst heilen? Ausgehend von der Bewegung der Lebensreform greift "Heilende Kunst. Wege zu einem besseren Leben" verschiedene Formen der Heilssuche in Kunst und Gesellschaft seit dem späten 19. Jahrhundert auf. ...
04 Mai 2024 - 12 Jan. 2025

CRIMINAL WOMEN. Eine Geschichte der weiblichen „Kriminalität“

Sei es die biblische Judith, die Holofernes köpft oder Charlotte Corday, die den französischen Revolutionären Jean-Paul Marat ersticht, weibliche Kriminelle polarisieren noch heute. Warum ist das so? Und warum wissen wir so wenig über sie? Die Ausstellung untersucht den facettenreichen Begriff einer „weiblichen Kriminalität“. Ausgehend von Darstellungen der Judith als einer Proto-Kriminellen wird die weibliche Kriminalität seit dem 19. Jahrhundert bis in die Zeit des National-sozialismus zwischen Kriminalisierung und Tatmotiv verortet.  ...
06 Mai 2023 - 29 Feb. 2024

SCHÖN UND GEFÄHRLICH. Die hohe See im 19. Jahrhundert

Wissenschaft und Technik erlaubten dem fortschrittlichen 19. Jahrhundert eine immer erfolgreichere Bändigung der Natur, medizinisch in der Bakteriologie, industriell durch Dampfmaschine und Elektrizität. Die biblische Aufgabe schien gelöst. Die ganze Welt konnte nun erforscht, erobert, erklärt, entzaubert werden. – Die ganze Welt? Nein! Auf hoher See tobte das große Drama zwischen zivilisatorischer Beherrschung und natürlicher Gewalt weiter ...
02 Juni 2021 - 27 Feb. 2022

BADEN IN SCHÖNHEIT

Idyllische Strände und elektrisches Wasserbad nach Friedrich Eduard Bilz (1842–1922), idealische Nacktheit und Bügelkorsett: Die Ausstellung zeigt, wie sich Kunst und Medizintechnik in der Bad-ekultur ergänzten. Berühmte Künstler wie Aristide Maillol (1861–1944), Christian Landenberger (1862–1927), Ludwig von Hofmann (1861–1945), Karl Albicker (1878–1961) und Sascha Schneider (1870–1927) feierten in ihren Skulpturen und Monumentalgemälden männliche und weibliche Nackte als ebenso natürliche wie ideale Gestalten am Wasser. ...
06 Juni 2020 - 28 Feb. 2021

WILHELM BUSCH. Bilder und Geschichten

Die Schau zeigt Wilhelm Busch (1832–1908) als den berühmten Schöpfer lustig-scharfsinniger Bildergeschichten und als fortschrittlich experimentellen Landschafts- und Porträtmaler ...
29 Sep. 2018 - 03 März 2019

GEDIEGENER SPOTT. Bilder aus Krähwinkel

Das Biedermeier in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bestand nicht nur aus behaglichen Möbeln, Hausmusik und unpolitischer Privatheit. In den bürgerlichen Wohnstuben wurde manchmal laut und frech gelacht, und zwar über die lustigen Grafiken, die das absurde Treiben der anständigen Bürger in Krähwinkel zeigten ...
24 März 2018 - 09 Sep. 2018

HANS THOMA. Wanderer zwischen den Welten

Die Ausstellung „HANS THOMA. Wanderer zwischen den Welten" präsentiert Gemälde, Zeichnungen und Grafiken von Hans Thoma (1839–1924) sowie Aspekte, die über die bekannte Vorstellung vom Maler seiner Schwarzwälder Heimat hinaus weisen ...
23 Sep. 2017 - 04 März 2018
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