ÖFFENTLICHE FÜHRUNG DURCH DIE AUSSTELLUNG „HEILENDE KUNST“
Gesunde Ernährung, körperliche Fitness, Selbstfürsorge, nicht zuletzt die aktuelle Klimabewegung und das Ziel die Natur zu heilen: das Bedürfnis nach einem gesunden und besseren Leben ist heute präsenter als je zuvor.
Ausgehend von der Bewegung der Lebensreform greift die Ausstellung Heilende Kunst. Wege zu einem besseren Leben verschiedene Formen der Heilssuche in Kunst und Gesellschaft seit dem späten 19. Jahrhundert auf. Die Ausstellung beginnt mit den „Propheten-Künstlern“ Karl Wilhelm Diefenbach (1851–1913) oder Fidus (1868–1948), alias Hugo Höppener. Die Schau spannt einen Bogen von diesen Lebensreformern hin zu Künstlerkolonien wie der Malerkolonie Grötzingen oder dem Sanatorium Monte Verità in Ascona. Der Mitbegründer der Kolonie Worpswede Heinrich Vogeler (1872–1942) gestaltete die Villa „Barkenhoff“ in Harmonie mit der Natur zu einem Gesamtkunstwerk. Als Beispiel für die Verschönerung des Alltags steht sie im Dialog mit Kunstobjekten und historischen Fotografien aus dem Bereich des Ausdruckstanzes und der Eurythmie. Arbeiten von Emma Kunz (1892–1963), Rudolf Steiner (1861–1925) und Joseph Beuys (1921–1986) werfen Fragen nach dem therapeutischen und gesellschaftsverändernden Potenzial von Spiritualität auf. Beeindruckende Werke von psychisch Kranken beleuchten zusammen mit anderen Werken der Moderne Heilungsprozesse und Bewältigungsstrategien über das Kunstschaffen.