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MUSIK! Die Berliner Philharmoniker im 19. Jahrhundert

Es begann mit einem Krach. 1882 wollten sich die Orchestermusiker nicht mehr als Mietkapelle auf lange, schlecht bezahlte Reisen schicken lassen. Mit Hilfe des ebenso kenntnisreichen wie tatkräftigen Konzertveranstalters Hermann Wolff (1845–1902) hoben sie das Berliner Philharmonische Orchester aus der Taufe – die Geburt eines Weltorchesters aus dem Geist musikalischer Selbstbestimmung. In die turbulente Anfangsphase sorgte vor allem der Beethoven-Spezialist und Brahms-Freund Franz Wüllner als Dirigent für höchstes künstlerisches Niveau und kreative Struktur. Schnell etablierten sich die Berliner Philharmoniker als das führende Orchester mit eigener fester Spielstätte sowie Abonnementpublikum im Berliner Musikleben. Unter ihren charismatischen Leitern Hans von Bülow und Arthur Nikisch wurden sie bald Maßstab gebend für das internationale Musikgeschehen. Die bedeutendsten Komponisten der Zeit wie Johannes Brahms, Peter Tschaikowski, Gustav Mahler und Richard Strauss dirigierten persönlich Aufführungen ihrer Werke durch die Berliner Philharmoniker.
Die Ausstellung zeigt unter anderem die prägenden Persönlichkeiten der Frühgeschichte der Berliner Philharmoniker in Porträts und Lebenszeugnissen, die fortschreitende Professionalisierung und soziale Absicherung des Musikerberufes, den historischen Instrumentenbau und erinnert an bemerkenswerte Einzelereignisse wie die Telefonübertragung einer Wagner-Aufführung im Jahr 1883. Mit Max Liebermanns Blick in die Oper, bei der die Staatskapelle der Berliner Symphoniker den Ton angaben, zeigt die Ausstellung auch die Konkurrenzsituation im Berlin um die Jahrhundertwende. Lesser Urys Porträt des Solisten Bronislav Huberman und des Theaterkritikers Otto Brahm runden das Konzept der bürgerlichen Hochkultur zur Kaiserzeit ab.

 

 

Datum

21 Mrz 2015 - 30 Aug 2015
Vorbei!
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